Ohne Wasser und ohne Gießen geht es auch im Kleingarten nicht. Allerdings kann man hier vieles wassersparsamer angehen und damit auch bares Geld sparen, was sich unmittelbar auf die Abrechnung des Wassergelds auswirkt, welche diese Tage .
Die Böden in unserer Anlage im Haidelmoos können glücklicherweise das Wasser recht gut speichern, man sollte also nur wässern, wenn eine Pflanze auch wirklich Wasser braucht. Die wenigsten müssen täglich gegossen werden und mit einer Dauerberegnung tut man den wenigsten Pflanzen etwas Gutes – natürlich hilft hier auch die Auswahl von „sparsamen Pflanzen“ viel: Hortensien etwa benötigen sehr viel Wasser, krautige Pflanzen wie Rosmarin, Thymian und Lavendel sehr wenig, auch bei den Gemüsesorten gibt es genügsamere Sorten und Starkzehrer.
Trockenheitsverträgliche Stauden und Gemüsesorten brauchen nicht nur weniger Wasser, sie sind zumeist auch unempfindlicher gegen Krankheiten und Schädlinge.
Viele Pflanzen bilden auch kaum tiefe Wurzeln, wenn sie ständig mit viel Feuchtigkeit verwöhnt werden – wozu auch? Wenn man sie nicht zu sehr verhätschelt, wurzeln sie tiefer und versorgen sich selbst aus dem Boden. Gesunde, an Klima und Boden angepasste Pflanzen können sich die meiste Zeit des Jahres selbst versorgen. Einige Pflanzen ertragen auch problemlos längere Trockenperioden – ganz ohne Gießen geht es aber selten, gerade bei unseren Kleingärten, in denen hoffentlich viel Gemüse angebaut wird und wenig Fußballrasen und Betonplatten liegen…
Tipps zum richtigen Gießen und Wassersparen
Hier ein paar lose gesammelte Tipps für den Kleingarten
Wasser sammeln lohnt sich – Regentonnen speichern das Wasser von den Dächern. Regenwasser gibt es kostenlos und es ist auch besser temperiert als das sehr kalte Leitungswasser. Es lohnt sich also, möglichst viel davon aufzufangen und in Fässern, Tonnen oder Tanks zu speichern.
Gießen Sie in den Morgen- und Abendstunden, nicht in der größten Mittagshitze – dabei wird nicht nur unnötig viel Wasser durch Verdunstung verschwendet, es schadet den Pflanzen unter Umständen sogar. (Wassertropfen wirken in der Sonne wie Brenngläser und führen leicht zu Schädigungen empfindlicher Blätter). Optimal wäre früh morgens, dann kann die Pflanze über den Tag auf das im Boden vorhandene Nass zugreifen. Abends zieht der feuchte Boden leider auch gerne Schnecken an und begünstigt Pilzerkrankungen.
Gießen Sie nicht täglich ein wenig im ganzen Gemüsebeet, sondern bei Bedarf gezielt viel. Ein bereits gesättigt feuchter Boden kann das Wasser nicht für später speichern, die meisten Pflanzen auch nicht. Beim Rasen reicht in der Regel alle vier bis sieben Tage wässern, je nach Länge und Lage. Auch hier sollte der Boden ordentlich feucht werden, nicht die Luft darüber…
Halten Sie den Boden um die Pflanzen locker (harken, hacken, mulchen), eine verkrustete Krume lässt das Gießwasser schnell von der Pflanze weglaufen und unnütz versickern. Einmal Hacken = zweimal wässern, heißt es… so kann Regen- wie Gießwasser besser an die Wurzeln gelangen.
Mulchen Sie: Aus einem gemulchten Gemüsebeet verdunstet weniger, als wenn die Erde offen liegt – weniger Unkraut wächst obendrein, welches auch Wasser haben möchte. Bodendecker und Rasenschnitt können hier auch dienen – statt auf den Kompost lässt sich etwa der gemähte Rasen in dünneren Schichten in den Gemüsebeeten verteilen.
Gießen Sie gezielt. Das geht je nach Pflanzenart, etwa im Hochbeet sogar mit der Gießkanne meist besser als mit dem Schlauch. Gießen Sie nicht die Pflanze von oben, die Blätter können mit dem Wasser nichts anfangen, sondern die Wurzeln, also den Boden um die Pflanze. Gerade bei Tomaten sollte allgemein bekannt sein, dass sie kein Wasser von oben mögen, was aber auch vielen anderen so geht. Also nicht mit dem starken Strahl direkt das Gemüse oder die Rosen abspritzen, sondern mit Gießstab, Kanne oder Tröpfchenbewässerung unter / um die Pflanze herum.
Sähen sie möglichst direkt in die Beete, wenn das Saatgut das hergibt. Die kleinen Pflanzen bilden schneller Versorgungswurzeln, um sich aus dem Boden zu ernähren.
Ein kurzer Nutzrasen verbraucht viel mehr Wasser als eine Wildblumenwiese, die eigentlich gar nicht gegossen werden will.
Wichtig: Kontrollieren Sie Ihre Wasserleitungen regelmäßig, auch die Wasseruhr und Hähne. Melden Sie Wasserlecks, defekte Uhren und tropfende Anschlüsse umgehend und kümmern Sie sich unverzüglich selbst um die Beseitigung von Schäden und Lecks hinter dem Haupthahn – im eigenen Interesse.
Und noch ein kleiner, aber wichtiger Verweis auf unsere Kleingartenordnung in Zusammenhang mit den oft erheblichen Wassermengen:
Kleine Kinderplanschbecken sind ok, Swimmingpools sind unzulässig, ebenso das Chloren des Wassers – das ist sogar ausdrücklich verboten!
Ein paar Hinweise zu erlaubten und verbotenen Anpflanzungen finden Sie hier: Vorgaben und Hinweise zur Pflanzenauswahl.